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Wanderung zum Goldbacher Stollen - Ciao a tutti! - Brief nach Italien

15. August 2020 | von Gaia Quintini

Eigentlich ist das Campo della pace nicht nur Gedenkfahrt, sondern auch eine deutsch-italienische Begegnungsstätte. Internationale Kontakte und Freundschaften zu knüpfen ist ein ganz wichtiger Teil von Friedensarbeit. Schade, dass Ihr dieses Jahr nicht dabei sein konntet. Es war beim letzten Mal sehr schön mit Euch!

Trotzdem hat das Camp nicht ohne Italien stattgefunden. Jetzt wart Ihr ohne uns in Sant` Anna – und wir ohne Euch in Überlingen. Vielleicht ist das auch nicht nur schlecht: im nächsten Jahr könnten wir Euch vom Goldbacher Stollen berichten und Ihr habt bestimmt auch für uns die ein oder andere Geschichte parat. Vielleicht ist das ein effektiver Weg, die Vergangenheit und die damaligen Schicksale weiterzutragen. Habt Ihr schon einmal vom Goldbacher Stollen gehört? Oder braucht Ihr unseren Bericht? Vielleicht würdet Ihr sonst niemals von dem KZ Überlingen-Aufkirch hören…

Das KZ Überlingen-Aufkirch ist auch ein Stück italienischer Geschichte, insofern wart Ihr uns auch ziemlich präsent. Viele der Inhaftierten stammen aus Italien. Es sind die Schicksale oft junger Italiener, die wir gehört haben. So alt wie wir. So alt wie Ihr. Als Italiener noch näher an Euch, als an uns. Bestimmt hätte nicht nur Ich gerne mit euch darüber gesprochen. Eure konkreten Gedanken dazu gehört, mich mit Euch ausgetauscht. Aber in dem Wissen, dass einige von Euch letzte Woche in Italien unterwegs waren, besteht dennoch eine Art Verbundenheit, verknüpft mit dem Wunsch, Euch nächstes Jahr zu berichten.

So oder so soll das Thema und das Erlebte weitergetragen werden. Innerhalb Deutschlands und auch nach Italien. Ich vertröste mich damit, Euch nächstes Jahr wiederzusehen. Unsere Vergangenheit überschneidet sich, unsere Zukunft soll es auf positive Art auch tun.

 

Vi saluto,

Gaia