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Gedenkzeremonie zum 75. Jahrestag des Massakers in Sant'Anna di Stazzema

12. August 2019 | Redebeitrag des Friedenscamps

Wir, eine Gruppe von 20 Italienerinnen, Italienern und Deutschen, haben uns als Campo della pace 12 Tage lang mit den Geschehnissen von Sant’Anna vor 75 Jahren auseinandergesetzt. Es war uns wichtig, Bezüge zur heutigen Zeit herzustellen. Durch unsere gemeinsamen Erlebnisse und spannende Diskussionen sind wir zu einer Gemeinschaft zusammengewachsen, in der unsere unterschiedlichen Nationalitäten zur Nebensache wurden. Besonders intensiv waren für uns alle die Gespräche mit den damaligen Kindern Sant’Annas. Im intensiven Austausch waren wir immer wieder überwältigt von dem Lebensmut und der Kraft, welche die Überlebenden an den Tag legen. Uns hat berührt, wie offenherzig auch die Deutschen unter uns empfangen haben, weil sie wissen, dass man zwischen den Nationalitäten und Ideologien differenzieren muss. Uns ist es wichtig, nicht nur zu erinnern, sondern uns auch ihre Appelle von Adele und Siria Pardini, Enio Mancini und Enrico Pieri zu Herzen zu nehmen, den gewonnen Frieden weiterzutragen und zu gestalten. Enio Mancini hat zu uns gesagt „der Weltfrieden sei zwar eine Utopie – aber eine, an die man glauben müsse“. Es liegt vor allem an uns, den jungen Menschen, diesen Glauben aufrechtzuerhalten und unseren Teil dazu beizutragen. Wir denken, dass es dabei ein erster, wichtiger Schritt ist, uns selber als Europäerinnen und Europäer zu begreifen.